Wenn man zurzeit das Stichwort „Sylt“ in den Mund nimmt, denken alle an ein böses Party-Lied inklusive Staatsschutzeinsatz. Aber nicht jeder Sylter singt Lieder und nicht jedes auf Sylt gesungene Lied ist eine Bedrohung unserer Gesellschaftsordnung.
Genauso steht es mit dem Wort „HEIL“. Der Angler ruft „Petri Heil“ wenn er den Hecht am Haken hat, Bergsteiger grüßen sich mit einem freundlichen „Berg Heil“, der Jäger feiert mit einem „Waidmanns Heil“ seinen Erfolg und die Skifahrer wünschen sich „Ski Heil“, bevor sie sich den Abhang herunter stürzten. Wir Schützen bedanken uns für eine spendierte Runde beim großzügigen Schützenkameraden gerne mit einem dreifache-kräftigen „Schützen Heil“.
Man sieht also, dass nicht jedes „HEIL“ mit dem kleinen bösen Mann zu tun hat, der Deutschland vor über 80 Jahren ins Unglück stürzte.
Trotzdem mussten die Schützenkameraden aus Lürrip jetzt erfahren, dass der Schützengruß, den es schon lange vor Hitlers Zeiten gegeben hat, übermotivierte Anwohner dazu veranlasste, die Polizei zu benachrichtigen, die dann den Staatsschutz aktivierte.
LIEBE WINDBERGER, bleibt wachsam! Aber seht und hört bitte genau hin, bevor ihr die Ordnungsmacht einschaltet. Es gibt Dinge, die, einmal in die Welt gesetzt, wie Pech kleben bleiben, auch wenn sie sich in Nachhinein erwiesenermaßen als unwahr heraus stellen. Schützen sind ein weltoffenes, feierfreudiges, zugegeben manchmal lautes Völkchen. Wir verwahren uns gegen jegliches rechte Gedankengut, aber wir verwahren uns auch dagegen, uns Jahrhunderte alte Traditionen selber zu verbieten, weil sie falsch gehört oder interpretiert werden könnten. Damit gäben wir dem Dreck über die Hintertür Einlass in unser Schützenwesen, indem wir uns prophylaktisch selber zensieren.
Unser Schützenfest steht vor der Türe. Wir hoffen auf zahlreiche spendierte Ründchen Bier und wir werden uns mit Sicherheit nach altem Brauch mit dem Schützengruß bedanken.
Feiert mit uns, trinkt mit uns und stimmt gerne mit ein, in ein dreifach-kräftiges, völlig sauberes und unpolitisches …